Kidou Senshi Gundam 00

In ferner Zukunft ist es der Menschheit gelungen das Problem der Energieversorgung in den Griff zu bekommen. Man hat um die Erde herum eine Kontruktion errichtet, durch die eine optimale Verwertung der Sonnenstrahlen ermöglicht werden konnte. Obwohl durch die gesichterte Energieversorgung viel Konfliktpotential für Kriege beseitigt wurde, liefern sich die drei Supermächte der Erde, die asiatische HLR, die amerikanische Union und die europäische AEU, erbitterte Schlachten.

Schon in der Vergangenheit hatte ein Mann namens Aeolia Schenberg die Vision eines friedlichen Planeten. Die gegenwärtige Organisation "Celestial Being" soll die andauernden Kriege beenden, indem sie Krieg gegen die jeweiligen Nationen führt. Schenberg will erreichen, dass die verfeindeten Nationen sich zusammenschließen, um sich gegen Celestial Being zu verbünden.
Seinen Willen führen junge Piloten aus, für die er übermächtige Kampfmaschinen entwickelt hat.

"Mobile Suit Gundam 00" erweitert die seit nun fast 30 Jahren erfolgreiche Gundam-Reihe aus dem Hause Sunrise und kommt in mehreren Staffeln, von denen die erste 25 Episoden umfasst. Die Serie ist von gemischter Qualität.

Das Drehbuch zeichnet sich einerseits durch den gelungenen Aufbau einer authentischen Zukunftswelt aus, andererseits versagt es definitiv beim Handlungsablauf. Egal in welche Sackgasse die Gundams geraten, am Ende gehen sie nahezu verlustfrei aus den Schlachten hervor. Dabei werden knifflige Situationen prinzipiell banal mit astreinen Notausstiegen der Marke "Deus ex Machina" gelöst. Während bei vergleichbaren Serien des Studios wie z.B. "Code Geass" Protagonisten und Antagonisten ebenbürtig gegeneinander antreten und die Schlachten abwechslungsreiche Ausgänge haben, setzt man bei "Gundam 00" auf banales Heldentum. Dies passt absolut nicht zum reif erzählten Politik-Teil der Serie und dem Anime fehlt es an Leichtherzigkeit und Lässigkeit, um die simple Handlung zu kaschieren. Erst gegen Ende der ersten Staffel bessert sich die Leistung der Autoren.
Die Figuren, vor allem die Protagonisten, bleiben die meiste Zeit ziemlich farblos, weil man sie von Anfang an möglichst unzugänglich darstellt und sich zu sehr auf klischeehafte Äußerlichkeiten verlässt. Lediglich einige der Antagonisten wissen mit Motiven und Gefühlen zu überzeugen.

Die 2D-Action-Animationen dagegen sind hervorragend. Die Roboter sind detailliert, mit Effekten veredelt und trotzdem sehr dynamisch. Erfreulich ist auch, dass in "Gundam 00" keine unendliche Wiederverwertung von Kampfbewegungen wie beim Vorgänger "Seed Destiny" (TV-Version) stattfindet. Die Animationen der Charaktere sind zwar sehr ordentlich, aber größtenteils statisch und simpel. Die Hintergründe sind sehr solide, jedoch genauso wie die Charakterdesigns von Shounen-Ai-Mangaka Yun Kouga eher steril.

Die Musik von Kenji Kawai, der bereits in "Higurashi Na Naku Koro Ni" Horror-Szenen schaurig zu untermalen wusste, verleiht der Serie durch viel Chorgesang eine monumentale Note, besteht jedoch aus untereinander recht ähnlichen Stücken.

Insgesamt ist "Gundam 00" trotz einiger positiver Aspekte im rein technischen Bereich leider eher ein Reinfall. Wer eine solide Mecha-Serie sehen will, aber nicht bereit für unkonventionelle Herangehensweisen wie in "Bokurano" und "Gurren Lagann" bereit ist, ist mit "Code Geass" viel besser bedient als mit "Gundam 00".

3.67 von 4 Punkten
(3 Stimme/n)

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