2015: Die Welt befindet sich nach einer riesigen Katastrophe im Wiederaufbau, jedoch kommt die Menschheit nicht zur Ruhe: Gigantische Wesen, die sogenannten Engel, greifen Neo Tokyo 3 an, das Hauptquartier der geheimen Forschungsorganisation NERV. In gut informierten Kreisen weiß man, dass die Katastrophe fünfzehn Jahre zuvor, der "Second Impact", von einem solchen Engel verursacht wurde. Deshalb hat man sich mit mechanischen Riesen, den Evangelions, gegen die Engel gewappnet.
Shinji Ikari, ein depressiver 14-jähriger Junge, der von seinem Vater verlassen wurde, wird von demselben nach drei Jahren nach Neo Tokyo 3 eingeladen. Shinjis Vater Gendo zwingt ihn dazu einen der Evangelions im Kampf gegen einen Engel zu steuern. Der ohnehin schon labile Shinji droht unter der Last der Verantwortung, die Welt retten zu müssen, zusammenzubrechen. Konflikte mit seinem Vater, NERV-Kollegen sowie Schulkameraden machen es ihm auch nicht leichter...
Qualit�t: |
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Bei "Evangelion: 1.0 You Are [Not] Alone" handelt es sich um den ersten von ingesamt vier Kinofilmen, die das Evangelion-Epos in Form eines freien Remakes in die Gegenwart zurückholen sollen. Vor allem der technische Fortschritt bewegte Hideaki Anno dazu, sein Werk noch einmal neu zu inszenieren, man will Evangelion aber auch einer neuen Generation von Animefans näherbringen.
Der Film setzt sich zum Teil aus Szenen aus der TV-Serie von 1995 zusammen, die reproduziert und mit neuen Hintergründen versehen wurden, sowie aus ergänzenden Szenen. Einige Kämpfe laufen ebenfalls anders ab und das nagelneue Action-Finale ist das Herzstück des ersten Remake-Films.
Leider ist man der Versuchung verfallen, Altes rasch mit Neuem zu kombinieren, ohne dabei darauf zu achten, ob das Erzähltempo angenehm ist oder ob die Charaktere denn glaubwürdig herüberkommen. Besonders die erste Hälfte wirkt im Vergleich zum Original lieblos zusammengesetzt und durch teilweise unpassende, visionäre Szenen ergänzt. Die erzählerische Raffinesse, die man sonst von Hideaki Anno gewöhnt ist, fehlt in diesem Werk bedauerlicherweise fast komplett. Darunter leiden ebenfalls die Charaktere, sodass der Protagonist eine etwas gehetzte Achterbahnfahrt der Gefühle durchmacht, die aber nicht so viel Eindruck hinterlässt wie in der 1995-er Fassung.
Optisch ist der Film gemischte Kost. Wir haben auf der einen Seite hervorragende Actionanimationen, in denen 2D-Zeichentrick mit 3D-Computeranimation gekonnt harmonisch kombiniert und mit handgezeichneten Explosions-Effekten veredelt wird, und auf der anderen Seite Charakteranimationen, die die meiste Zeit auf TV-Niveau sind. Das heißt, die Dynamik in den Szenen, in denen nicht gekämpft wird, lässt zu wünschen übrig (hierbei geht es mir aber nicht um die im Kontext sinnvollen Standbilder). Es wäre wünschenswert gewesen, vor allem die alten Szenen, auf ein höheres, technisches Niveau zu bringen, wie man es aus zeitgenössischen Kinofilmen gewöhnt ist.
Die musikalische Begleitung besteht aus dem gewohnt guten Shiro-Sagisu-Programm. Neben der Verwendung von Stücken aus der alten Serie schuf Sagisu auch neue Stücke, die seinen damaligen Stil aufgreifen und dementsprechend monumental sind.
Insgesamt eine nette Ergänzung für das Evangelion-Universum, aber leider nicht vom selben hochwertigen Kaliber wie die Originalfassung.