Im Jahre 2225 befindet sich unser Sonnensystem in einem Plasmasee, den man "Geduld" nennt. Durch Geduld wurde das Reisen zu anderen Planeten maßgeblich erleichtert und so konnte das ganze Sonnensystem besiedelt werden. In diesme Plasmasee befindet sich auch die Raumstation "Liebe Delta", auf der Jugendliche alle im Weltraum möglichen Berufe erlernen und ausüben.
Nach einem Sabotageakt gerät die Station außer Kontrolle. Die Jugendlichen sind nun auf sich alleine gestellt und bemühen sich die Ordnung auf der Station aufrecht zu erhalten. Persönliche Konflikte sind vorprogrammiert, aber auch Schwierigkeiten von außen lassen nicht lange auf sich warten. In Liebe Delta liegt nämlich das Raumschiff Ryvius verborgen, das von der Erde vernichtet werden soll.
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"Mugen no Ryvius / Infinite Ryvius" ist eine Serie, die leider nicht die Aufmerksamkeit in der Animefangemeinde erhalten hat, die sie verdient hätte. Dabei ist sie technisch ordentlich, inhaltlich auffallend komplex und nicht nur für Science-Fiction-Fans von Interesse.
Es ist überraschend zu erfahren, dass diese Serie von Kommerz-Studio Sunrise kommt, denn was die Charakterentwicklung und -tiefe betrifft ist "Mugen no Ryvius" ein wahres Meisterwerk. Im Gegensatz zu den individuellen Figuren stehen die Designs, die die Figuren gewöhnlich und unscheinbar erscheinen lassen. Diese Fassade wird jedoch schnell aufgebrochen, denn die aufkeimenden Konflikte zwischen den Figuren haben es in sich. In der zweiten Hälfte gibt es zahlreiche unerwartete Wendungen und schockierende Eskalationen zwischen den Charakteren. Neben rein persönlichen Konflikten müssen die Figuren auch mit dem Problem fertig werden, dass sie im Weltraum auf sich alleine gestellt sind. Ähnlich wie in William Goldings Roman "Herr der Fliegen", der wahrscheinlich Pate für diesen Anime stand, müssen die Jugendlichen ein halbwegs funktionierendes gesellschaftliches System aufbauen. Auch hier kollidieren die Meinungen der Beteiligten.
Bemerkenswert ist auch, dass selbst viele der Statisten sehr einzigartige Persönlichkeiten haben und oft in die Handlung miteingebunden werden und es sich nicht lediglich um zufällige Durchschnittstypen handelt.
Der Anime glänzt definitiv durch seine innere Handlung, aber auch der Hintergrundplot kann sich sehen lassen, obwohl dieser nur zweitrangig ist.
Die Animationen sind auf gehobenem TV-Niveau und die Hintergründe sind technisch präzise und sorgfältig gefertig. Es gibt auch Actionszenen, die Raumschiffe involvieren, aber diese lassen von ihrer Überzeugungskraft her etwas zu wünschen übrig.
Die musikalische Begleitung verbindet R'n'B/Hip Hop mit klassischer Musik. Sicherlich ist die Musik dadurch an einigen Stellen etwas gewöhnungsbedürftig, aber in den Szenen, in denen es darauf ankommt, dann sitzt die musikalische Untermalung perfekt.
Insgesamt ist diese Serie eine überraschend tiefe Serie von Sunrise, bei der das Studio ganz andere Werte der Filmkunst anstrebt als in anderen seiner Serien, in denen der Fokus meist auf Action liegt. Ein Must-See für Fans von komplexen Charakteren.