Broken Butterfly

Im Frankreich der Gegenwart hadern die Brüder Kim und Finn mit ihrer Vergangenheit - den Wutausbrüchen ihres Vaters unter Alkoholeinfluss, die sogar zu Erblindung von Kims rechtem Auge führten. Während Kim, inzwischen Referandar, sich vor der Welt verschließt, hält Finn seine Hände schützend über seinen geliebten Bruder und kümmert sich rührend um seine inzwischen eigene, kleine Familie.

Eines Tages tritt Marie in Kims Leben und wird nicht müde beim Versuch das Phantom - Kims Spitzname bei seinen Schülern - aus seiner Zurückgezogenheit zu befreien. Doch auch ein weiteres Ereignis steht an, die Rückkehr des Vaters.

Schade, dass der Buchrückentext schon mehr erzählt als im ersten Band tatsächlich geschieht. Ja, Kim öffnet sich allmählich aber eine wirkliche Gefahr für Finns sogenanntes Netz lässt sich zum Ende von Kapitel 4 nicht erkennen.

Auch gibt es bereits im ersten Band einige Charaktere, die eine bedeutendere Hintergrundgeschichte zu haben scheinen, die bisher aber nur angedeutet wurde. Das macht zum einen sicherlich neugierig auf die Fortsetzung aber andererseits könnte es auch etwas frustrieren, wenn man über den ein oder anderen Fakt, der nicht unwichtig für die Gesamtgeschichte zu sein scheint, noch im Unklaren gelassen wird. Hier ist der persönliche Geschmack gefragt.

Die Geschichte ist alles in allem aber solide, manchmal allerdings auch etwas langatmig. Über allem schwebt ein melancholischer Schleier. Bedenkt man die Vergangenheit der Protagonisten, ist das auch nicht verwunderlich und es fügt sich gut ins Gesamtwerk.

Fazit: Für ein Erstlingswerk ist Broken Butterfly gut gelungen. Respekt dafür, dass es auch gleich ein Mehrteiler ist. Sicher wird von beiden Autorinnen auch in Zukunft einiges zu erwarten sein.

3.75 von 4 Punkten
(24 Stimme/n)

0	1	2	3	4

FÃŒr diesen Eintrag wurde kein weiteres Bildmaterial hochgeladen.