Die STN-J ist die japanische Zweigstelle der weltweit im verborgenen operierenden Geheimorganisation Solomon, welche die Menschheit seit über 1000 Jahren vor dem gefährlichen Missbrauch übernatürlicher Kräfte schützt. Dazu unterscheidet die Organisation zwischen sogenannten Witches und Craftusern. Während die erstgenannten eine Bedrohung für die Menschheit darstellen und deshalb gejagt werden, setzt die Organisation auf letztere, um sich ihnen entgegenzustellen. Menschen die durch den schädlichen Einsatz ihrer Kräfte zur Bedrohung geworden sind, werden als Witches klassifiziert und von den STN-Einheiten gejagt und zur Sicherungsverwahrung in die sogenannte Factory gebracht. Auf der anderen Seite stehen die magiebegabten Hexenjäger der Organisation, die ihre Kräfte zum Wohle der Menschheit einsetzen. Eine von ihnen ist die 15-jährige, italienische Nonne Robin Sena, die Pyrokinese beherrscht und mit der Kraft ihrer Gedanken Feuer entfachen kann. Als ein Mitglied der STN-J auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, wird sie zur Unterstützung in ihr Geburtsland Japan geschickt, um sie zu ersetzen. Doch anfangs fällt ihr nicht nur die Integration in die Gruppe schwer, denn von Einsatz zu Einsatz zweifelt sie immer mehr an den Methoden der Organisation und als sie schließlich anfängt Dinge zu hinterfragen, eskaliert die Situation.
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Die Handlung von Witch Hunter Robin wird in den 26 Folgen in zwei zentrale Bereiche geteilt. Der erste Abschnitt funktioniert dabei nach dem altbekannten Witch of the Week-Konzept und dreht sich somit in jeder Folge um eine neue Witch, die von der STN-J gejagt und zur Strecke gebracht wird. Ungefähr in der Mitte der Serie kommt dann der Umbruch mit dem Konzept und man nimmt die Ereignisse von nun an aus einer anderen Perspektive wahr, was nicht nur Stoff zum Nachdenken liefert, sondern auch eine nicht unkomplizierte moralische Frage aufwirft. Robins Rolle wird eher passiver und spätestens hier offenbart sich der eigentliche Kern von Witch Hunter Robin. Es ist keine Action- oder Fantasyserie im eigentlich Sinne, sondern vielmehr eine ernsthafte Charakterstudie, für die die eigentliche Story schnell zur Nebensache wird. Das Prinzip erinnert stark an Animes wie Gunslinger Girl, bei denen die Story auch nur Mittel zum Zweck war. Und auch hier entwickelt sich die Geschichte ähnlich langsam. Am Anfang werden verschiedene Fälle hintereinandergereiht und später dann die, im ersten Teil aufgeworfenen Fragen beantwortet, während man sich immer mehr den beiden Hauptcharakteren Robin und Amon widmet. Diese werden von allen Seiten beleuchtet, wohingegen die restliche Belegschaft der STN-J dabei ein wenig zu kurz kommt und bis auf einige Ausnahmen nur als Statisten fungiert. Besonders Robin, die oft durch lange Monologe zweifelnd und durch ihre Sehschwäche und die damit verbundenen Pannen etwas unprofessionell wirkt, wird für den Zuschauer als Sympathieträger dargestellt, während die mysteriöse Factory und ihre Methoden von Anfang an bedrohlich wirkt. Durch zahlreiche Anspielungen bringt der Anime den Zuschauer zwar so zum nachdenken und mitfiebern aber insgesamt ist das Finale, das schließlich in der Factory gipfelt, doch etwas zu leicht zu erahnen.
Animationstechnisch gibt sich Witch Hunter Robin insgesamt ein wenig matt, was aber durchaus stimmig ist und viele Folgen ja auch bei Nacht spielen. Manchmal wirkt es allerdings etwas zu weich gezeichnet. Dunkle Töne wie schwarz und grau dominieren das Bild und unterstützen den puristisch, viktorianischen Gothic-Look der schlicht gezeichneten Charaktere. Aufgepeppt wird das Ganze nur durch ein paar unauffällig eingestreute GCI-Effekte, mit denen hauptsächlich Architektur wie das Innere der Bar oder der Aufzug in der Zentrale dargestellt werden. Die Musik bleibt zwar eher hintergründig und dient lediglich zum leisen untermalen der Szenen, aber dafür sticht das melancholisch-jazzige Opening positiv aus der Masse des sonst so beliebten Japan-Pop hervor. Einzelne Szenen werden oft von einfachen Klavierstücken untermalt, während man in den Kampfszenen zu schneller, leicht orchestral anmutender Musik wechselt.
Insgesamt ist Witch Hunter Robin eher ein Anime der etwas langsameren Gangart und legt neben ein paar netten Actionszenen und magischen Duellen vor allem viel wert auf seine Hauptcharaktere und ihren moralischen Konflikt. Vielleicht ein wenig zu vorhersehbar und langatmig aber dafür mit tiefgründigen Charakteren und einer ungewöhnlichen Optik. Allen voran natürlich Robin Sena, die Gothic-Version von Pipi Langstrumpf. Wer schon Gunslinger Girl mochte wird auch Witch Hunter mögen und Fans von Gothic und Drama sind ohnehin gut bedient.